Der 8te Tag unsere Reise ist auch gleichzeitig unser erster Tag im Westen. Die Neugierde war groß, alle Erzählungen schwärmten von der Landschaft im Westen, die wir bisher nur von Fotos kannten.
Unsere erste Tagestour führte uns über die 54 auf die Halbinsel Snæfellsnes.
Auf dem Plan standen heute nur vier feste Zielen, aber vorweg, wir haben oft am Straßenrand gehalten.
Da sich die 54 an der Küste entlang schlängelt, konnten wir bei Sonnenschein die Landschaft bestaunen.
Verschiedenste Bergformationen und -arten präsentierten sich vor blauen Himmel, dekoriert mit ein paar Wölkchen.
Dazu großartige Küstenabschnitten zur rechten, und den Gewässern drum herum, in denen sich die umliegenden Landschaftskompositionen spiegelten.
Unseren ersten Halt machten wir am Selvallafoss, malerisch gelegen an einem See, in dessen Umgebung mehrere Vulkankrater angesiedelt sind.
Die Besonderheit dieses Wasserfalls macht ihn vergleichbar mit dem Seljalandsfoss im Süden. Beide haben einen begehbaren Freiraum dahinter – allerdings beim Selvallafoss bewohnt von Schafen.
Wir nahmen uns zum Fotografieren viel Zeit, und gerade als wir wieder zum Auto zurückkehrten, traf der erste Reisebus ein – Glück gehabt.
Wir folgten der Küstenlinie weiter bis zur Ortschaft Grundarfjörður, von da waren nur noch wenige hundert Meter bis zum wohl bekanntesten Fotomotiv auf der Halbinsel
Dem Kirkjufells und Kirkjufellsfoss – als Fotomotiv in Kombination heiß begehrt, und das zu jeder Jahreszeit, egal ob am Tag oder in der Nacht.
Ist man in der Gegend, muss man einfach anhalten.
Um uns nach so vielen anderen Touristen zu stärken, fuhren wir für ein Mittagessen nach Grundarfjörður zurück. Da gab es leckere Pizza und mit ein paar Deutsche am Nebentisch, konnten wir uns über deren Island-Rundfahrt austauschen.
Ursprünglich stand für die Tagestour auch mal die vollständige Umrundung der Halbinsel im Raum.
Da wir die Strecke bzw. die dazu benötigte Zeit nur schwer abschätzen konnten, folgten wir nach einem Halt an einem Strand vor Ólafsvík, doch der 54 zur südlichen Seite der Halbinsel.
Der Blick auf die Küstenlinie, oben vom Pass, war einfach nur atemberaubend.
Die beiden Radfahrer, die sich die Passage hochquälten, hatten auf jeden Fall unseren Respekt!
Wir ließen den Höhenpass hinter uns und rollten gemütlich ins Tal, wo das nächste Highlight bereits auf uns wartetet – der Bjarnafoss.
Mit seiner Fallhöhe von 80m, über zwei Stufen, gehört er nicht zu den kleineren Wasserfällen. Da wir etwas weiter unten Rast machten, war selbst für die Drohne einige an Höhenmeter zu machen, um einmal eine Blick über die Kante werfen zu können.
Dazu wurden wir von den Pirouetten einer „Influencerin“, die sich mit ihrem Smartphone auf der kleinen Holzbrücke vollführte, bestens unterhalten.
Von da machten wir uns erwartungsvoll auf zum Ytri Tunga Beach.
Ein Strandabschnitt, der dafür bekannt ist, dass sich vorwiegend in den Sommermonaten Robben für ein Sonnenbad an ihm niederlassen.
Nach den ersten paar hundert Meter robbenfreien Strand, hatten wir schon fast die Hoffnung aufgegeben. Erst als wir über einige Felsen geklettert waren, erblickten wir die ersten Robben. Wie fürs Fotobuch bestellt, am Strand posierend mit dem schneebedeckten Gipfel des Snæfellsjökull im Rücken.
Nach dem wir ausreichen Fotomaterial eingesammelt hatten, machten wir uns auf den Rückweg nach Búðardalur.
Den ersten Tag im Westen schließen wir mit vielen neuen Eindrücken zufrieden und entspannt ab, und...
...wie könnte es anders sein wie mit einem Sonnenuntergang.