Guten Morgen Island!
Am vierten Tag unsere Reise starten wir mit einer Schleife Richtung Norden, wo sich die Sonne durch die Wolken kämpft.
Der Umweg war eingeplant, da unser erster Wasserfall Ellifoss für heute an der 26 nach Hella liegt.
Dieser wäre ohne Drohne kaum zu fotografieren gewesen, da das ganze Gelände eingezäunt ist.
Dennoch wirklich sehenswert, da er sich in seiner Form von den vielen anderen Wasserfällen abhebt.
Die Fahrt Richtung Süden gestalteten wir etwas zügiger, da wir noch einige Punkte auf unserer Liste hatten.
Nach einem kurzen Stück auf der Ringstraße, nahmen wir die 261, und mussten ungeplant bei der Breiðabólstaðarkirkja den ersten Stopp einlegen.
Eine malerische Kirche mit Nebengebäude, wie aus dem Bilderbuch, da muss man einfach halten.
Zu diesen ungeplanten Halt kam weniger Kilometer später die Hlíðarendakirkja und der kleine Fluss, der mit einer Vielzahl von kleinen Wasserfällen durch die angrenzende Siedlung fließt.
So ist das, wenn man in Island auf Foto-Tour ist, es ergeben sich immer wieder spontane Entdeckungen, die dann aber in Summe ganz schnell die Planung torpedieren.
Sie links liegen zu lassen, ist aber auch keine Option.
Bis zur ersten regulären Sehenswürdigkeit war es dann aber auch nicht mehr weit.
Dem Þorsteinslundur, eine Art Park mit einem Gedenkstein für den Schriftsteller Porsteinn Erlingsson.
Nur einen kleinen Fußmarsch entfernt, so konnte unser Auto auch mal stehenbleiben, peilten wir schon die nächsten beiden Wasserfälle an, die alle von derselben Kante ins Tal stürzten.
Zuerst kam der Þórðarfoss und dann der Gluggafoss (Merkjárfoss), beide fügten sich malerisch in die Landschaft ein.
Als wir beim Gluggafoss ankamen, sprangen seitlich vom Wasserfall kommend ein 3er-Rudel Schafe an uns vorbei, diese haben sich dann ganz fotogen am Hang platziert.
Obwohl wir heute schon reichlich tolle Motive einsammeln konnten, machten wir uns nach einer kurzen Pause auf zu unserem heutigen Highlight, was wir zudem Zeitpunkt aber noch nicht wussten.
Nächster Halt: Nauthúsagil & Gljúfrafoss
Eine Schlucht hin zu einem Wasserfall, im Vergleich zu allen bisherigen Orten die wir besuchten, ein wahrliches Abenteuer. Die Schlucht hat eine besonders starke Vegetation, was auch auf dem Drohnenbild gut zu sehen ist.
Durch den vorherigen Regen stand das Wasser hoch, einen Großteil des Weges liefen wir direkt durchs Wasser oder hangelten uns von Stein zu Stein, dem schroffen Fels entlang, kein Seil oder andere Hilfestellungen, nur eine marode und wackelige Brücke am Eingang der Schlucht.
Um an den großen Wasserfall ranzukommen, hätten wir aber die Stiefel und Hose ausziehen müssen. Der Weg ging durch ein Wasserbecken, das geschätzt wohl mindestens einen halben Meter tief gewesen wäre. Da hätte auch die Imprägnierung der Stiefel nichts mehr bewirkt.
An dieser Stelle war für uns der Weg zu Ende und wir hielten für einige Minuten inne und genossen die Ursprünglichkeit, die vieler Orts durch Erschließung für den Tourismus verloren geht.
Nach diesen besonderen Eindrücken haben wir noch zwei echte Touristen-Magnete auf unsere Rückfahrt besucht.
Der Gljúfrabúi und Seljalandsfoss liegen nah an der Ringstraße, ich meine 2015 war das Parken noch unreguliert (ganz sicher bin ich mir aber nicht) und 2017 haben wir sicher schon eine Parkgebühr bezahlt.
Und auch wenn das nicht das ist, was wir auf Island suchen, beide sind fantastische Wasserfälle. Es ist absolut nachvollziehbar, dass so viel Menschen sie sehen und besuchen wollen.
Nach einem ereignisreichen Tag, mit vielen tollen Eindrücken, die wir mit nach Hause nehmen konnten, endete die Rückfahrt mit einem doppelten Regenbogen. 🌈