Es ist Tag 5 und die erste Woche neigt sich dem Ende, im Süden sind wir nur noch heute und morgen. Sonntag werden wir unser Quartier abbrechen und uns auf den Weg in unser zweites Ferienhaus im Westen machen.
Aber heute werden wir erstmal Island verlassen und auf die Westmännerinsel (Vestmannaeyjar) übersetzten.
Auf der Fahrt diskutierten wir noch, wer denn die Insel mit in die Tourenplanung aufgenommen habe. Schlussendlich spielte es keine Rolle, es war ein fantastischer Tag mit bestmöglichen äußeren Bedingungen – einer dieser Tage wo man als Fotograf am liebsten alle Bilder zeigen möchte.
Wir mussten also zum Fährhafen Landeyjahöfn, von wo die Fähre auf die Westmännerinseln übersetzt.
Die erste geht um 8:15, dass war uns zu früh so nahmen wir die zweite um 10:45 Uhr.
So blieb genug Zeit, für ein entspanntes Frühstück und einen kurzen Abstecher zur Keldur á Rangárvöllum – eine Kirche und Torfhäuser die etwa auf halber Fahrtstrecke lagen.
Eine Führung konnten wir leider nicht mit machen, aber für ein paar Fotos blieb immer genug Zeit.
Angekommen am Hafen ließen wir unser Auto stehen, da wir für die Westmännerinsel eine etwa 12km lange Wanderung geplant hatten inkl. des Vulkans Eldfell, der zuletzt 1973 ausgebrochen war.
Die Zerstörung von damals ist heute noch sichtbar und auch wenn der Vulkan ruht, am Kraterrand kann man in einem Loch noch warme Luft fühlen.
Ursprünglich hatten wir ganz optimistisch, auch den zweiten Vulkan Helgafell, mit auf unsere Wanderung eingeplant.
Als wir dann aber am Fuß des Eidfell standen, haben wir den Plan ganz schnell verworfen – zwei Vulkane an einen Tag war dann doch etwas überambitioniert.
Kurz nachdem die Fähre anlegte, starteten wir direkt mit der Wanderung, diese führte uns zu erst durch ein Lava-Feld vom damaligen Ausbruch, direkt am Ortsrand.
Der Aufstieg zum Kraterrand war anspruchsvoll, aber auch ein einmaliges Erlebnis – in der Spitze (wenn man Komoot glauben schenken darf) ging es mit bis zu 20% Steigung auf eher losem Untergrund hoch hinauf.
Der Ausblick über die Westmännerinsel, den beiden Vulkanen und dazu die Farben, rot, blau, grün und weiß werden uns lange in Erinnerung bleiben. An dieser Stelle lasse ich dann auch lieber die Fotos sprechen.
Schließlich begaben wir uns an den Abstieg mit Ziel Westküste. Hier erwarteten uns schroffe Felsformationen an den Klippen, dazu ein weiter Blick aufs Meer auf die vorgelagerten kleineren Inseln. Bei einem Blick zurück, baute sich der Eyjafjallajökull am Festland, über den Dächern der Häusern auf – imposant!
Leider konnten wir keinen einzigen Pfuffin sehen, obwohl Sie für den Küstenabschnitt bekannt sind – nur ein einziger ließ sich am Ende des Ausflugs am Hafen blicken.
Die Enttäuschung war aber schnell überwunden und wir wanderten den Klippenpfad entlang, mit Blick auf den Elefantenfelsen (Halldórsskora) und einer tollen Aussicht auf den Talkessel Herjólfsdalur.
Dieser wurde nach dem ersten Siedler Herjólfur Bárðarson benannnt.
Und was könnte man in so einer malerischen Landschaft anderes erwarten als einen Golfplatz.
Würden wir Golf spielen, wäre das natürlich eine spektakuläre Kulisse.
Wir machten einen kurzen Halt bei den beiden historischen Steinhäusern.
Bevor wir dann den Rückweg antraten, machten wir nur noch eine letzten kurzen Schlenker zur Kirche.
Typisch für isländische Orte, die Häuser mit kräftigen Farben gestrichen – und der einzige Puffin weit und breit!
Wir hatten nicht mehr viel Zeit und mussten die Westmännerinsel mit der Fähre um 17:00 Uhr verlassen, und die Sonne schien als letzter Gruß von der Insel. Ein Tag der uns lange in Erinnerung bleiben wird.
Und wenn man die Möglichkeit hat, macht man auf Island keine Ausflüge ohne einen Wasserfall – heute soll es der Íráfoss sein. Eigentlich gut und leicht erreichbar, aber dennoch abgeschieden vom großen Besucherandrang.
Auf der Rückfahrt durften wir dann noch einen spektakulären Sonnenuntergang bestaunen, die Hekla wurde von ihm in einen Rotton gefärbt.